TCM und Schulmedizin

 

 

Im Laufe der Jahrtausende haben sich in der TCM viele Behandlungsformen entwickelt, die entweder einzeln angewendet oder auch miteinander kombiniert werden. Dazu gehören beispielsweise die Akupressur, die Akupunktur, die Akupunkt-Massage, die Ernährungsberatung, die Harmonielehre und Einrichtungskunst Feng Shui, die Kräuterheilkunde, das Qi Gong (Meditation) und das Tai Chi (Bewegungs- und Atemtherapie).

Lange Jahre wurde die TCM als Aberglaube eingestuft, auch die einfach gehaltene Ganzkörperdiagnose und die Akupunkturtechnik wurden missverstanden und verurteilt, weil sie dem westlichen Standard nicht standhalten konnten. Sie entsprachen nicht den medizinischen Ansprüchen von Objektivität und Überprüfbarkeit.

Die Gründe dafür sind leicht nachvollziehbar: Der Schulmedizin, womit hier die klassische westliche Medizin gemeint ist, liegt eine „deduktiv-analytische", eben eine westliche Denkweise zugrunde: Im Falle einer Krankheit wird ein Einzelsymptom vom Allgemeinen abgeleitet, das heißt die Sichtweise konzentriert sich auf eine bestimmte Auffälligkeit, die - wenn sie in einen logischen Zusammenhang gebracht werden kann - aus Sicht der Schulmedizin die Ursache der Krankheit darstellt.

Diese Sichtweise reduziert die Krankheit des Patienten in diesem Moment auf das bloße Symptom und führt letztendlich auch zu einer getrennten Betrachtung von Körper und Psyche. Nach westlicher Vorstellung funktioniert der Körper wie eine Maschine - folglich lässt sich eine Störung im System durch eine Reparatur beheben. Dieses „mechanistische Welt- und Menschenbild" ist in weiten Teilen immer noch die Grundlage der westlichen Schulmedizin.

In der TCM dagegen ist die ganzheitliche Betrachtungsweise der Krankheit von Bedeutung. Nicht das einzelne kranke Organ, sondern das ganze Krankheitsbild, das Wohlbefinden und die Seele des Patienten stehen im Vordergrund. Das einzelne kranke Organ wird in den ganzheitlichen Zusammenhängen betrachtet, beurteilt und entsprechend behandelt.

In der Therapie strebt die TCM nicht an, die Krankheitsursachen radikal zu beseitigen, sondern versucht vielmehr, die Störung schonend auszugleichen und damit die Selbstheilungskräfte des Körpers zu fördern. Dieses Behandlungsprinzip eignet sich besonders gut bei chronischen Erkrankungen.
 

 

Chinesische Heilmittel